amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler; Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 1992 für s. Verdienste um die Ausdehnung der mikroökonom. Theorie auf einen weiten Bereich menschlichen Verhaltens und menschl. Zusammenarbeit, auch außerhalb von Märkten; wurde 1970 Prof. an der University of Chicago, zuvor ab 1960 Prof. an der Columbia University in New York
* 2. Dezember 1930 Pottsville/PA
† 3. Mai 2014 Chicago/IL
Herkunft
Gary Stanley Becker wurde 1930 in Pottsville, einer Bergbaustadt im US-Bundesstaat Pennsylvania, als drittes von vier Kindern geboren. Sein Vater Louis Becker, ein Kleinunternehmer, war aus Montreal eingewandert und zog mit der Familie 1935 nach Brooklyn/New York City. Die Eltern von B.s Mutter Anna Siskind waren aus Osteuropa eingewandert.
Ausbildung
Nach der High School in Brooklyn (1948) erhielt B. einen Studienplatz an der exklusiven Princeton University (B.A. 1951), wo er sich in Mathematik und Ökonomie auszeichnete. 1951 wechselte er nach Chicago, wo ihn der spätere Nobelpreisträger Milton Friedman ganz für die Wirtschaftswissenschaft gewann. B.s Interesse für Soziologie sowie sein Blick als Ökonom auf die Gesellschaft führten ihn zu einem ganz unüblichen Dissertationsthema, der Ökonomie der Diskriminierung. B. entwickelte empirisch messbare Koeffizienten und wies dabei nach, dass Diskriminierung (anders als von Karl Marx postuliert) dem Diskriminierenden schadet, da dieser beispielsweise bei Einstellungen nicht die ...